22.12.: Erziehung zur Gewaltfreiheit

Erziehung-Gewaltfreiheit-22-Dezember

Wege zum Frieden

Frieden will gelernt sein

Im August dieses Jahres gab der Standard eine perfide Umfrage in Auftrag und veröffentlichte am 28. August einen ebenso perfiden Artikel dazu. Er spitzte sich auf die Frage zu: „Wer steht zur Ukraine und wer eher nicht“. Die Befragten konnten sich nur entscheiden zwischen dem bewaffneten Kampf der Ukraine und einen „Frieden um jeden Preis“ – also „zulasten der Ukraine“. Dass ihnen keine anderen Möglichkeiten, kein „dritter Weg“, eingefallen sind, zeigt wie dringend notwendig eine umfassende, gesamtgesellschaftliche Friedensbildung ist.

„Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“ So beginnt die Präambel der UNESCO, der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Wie diese Verankerung funktionieren soll, weiß niemand so genau.

Aber es gibt weltweite Bemühungen. So rief die UNESCO bereits 1992 das Programm „Kultur des Friedens“ ins Leben und entwickelte Programme der Friedenskonsolidierung u.a. in El Salvador, Burundi und Mosambik. 1999 nahm die UN-Generalversammlung ein Aktionsprogramm für eine Kultur des Friedens an, die Jahre 2001-2010 wurden zur „Internationalen Dekade für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit ausgerufen“. Der Bericht der weltweiten Zivilgesellschaft zu ihren Aktivitäten im Rahmen der Dekade umfasste mehrere tausend Seiten.

Frieden ist ein dynamischer Prozess, Friedensaufbau will gelernt sein. Im Globalen Friedensindex liegt Österreich an fünfter Stelle. Den Frieden hier und weltweit zu fördern, wäre eine erfolgversprechende Aufgabe. Ein guter Anfang wäre ein Schulfach „Friedensbildung“ und die Schaffung vieler Arbeitsplätze im Friedensbereich.

Im Dezember 2023 präsentiert der österreichische Versöhnungsbund unter dem Titel „Frieden? – Aber sicher!“ einen Adventskalender als Setzkasten für den Frieden, ein Mosaik von militärischen und gesellschaftlichen Baustellen und gewaltfreien Lösungsansätzen für die Zukunft: www.versoehnungsbund.at/adventkalender

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.