Friedenslogik statt Kriegslogik
Stell dir vor es ist Krieg und keine:r geht hin…
Es gibt viele Gründe, sich dem Dienst mit der Waffe zu entziehen: Eine pazifistische oder religiöse Grundhaltung, Antimilitarismus, die Angst, in Kriegsverbrechen verwickelt zu werden oder einfach die Angst vor dem Krieg selbst. Seit 1987 ist Kriegsdienstverweigerung ein von den Vereinten Nationen verbrieftes Menschenrecht, das allerdings in sehr vielen Ländern nicht anerkannt wird.
In der Ukraine wurde das Recht auf Kriegsdienstverweigerung seit dem 24. Februar 2022 ausgesetzt. Schon vor dem Krieg war dieses Recht nur Mitgliedern von zehn kleinen Religionsgemeinschaften zugänglich. Seit Beginn des Krieges hat der ukrainische Grenzschutz mehr als 20.000 wehrpflichtige Männer an der Flucht gehindert. Für die Ergreifung der Flüchtenden werden auch Drohnen eingesetzt. In der EU, Norwegen, der Schweiz und Liechtenstein sind über 650.000 ukrainische Männer zwischen 18 und 64 Jahren als Flüchtlinge registriert. Die Zahl der geflüchteten militärdienstpflichtigen Männer aus Russland wird auf über 250.000 geschätzt. Kriegsdienstverweigerer*innen drohen in Russland mehrjährige Haftstrafen. Derzeit fällen die russischen Gerichte rund 100 Urteile pro Woche, mit steigender Tendenz.
Wir fordern von der russischen, der ukrainischen und der belarussischen Regierung, die Verfolgung von Kriegsdienstverweigerern einzustellen! Wir fordern von den EU-Ländern Schutz und Asyl für russische, belarussische und ukrainische Kriegsgegner*innen!
Dafür führen wir am 5. Dezember anlässlich des Tages der Menschenrechte (10. Dezember) eine Email-Kampagne durch. Alle sind eingeladen, dabei mitzuhelfen! Bitte kommt am 5. Dezember ab 18h ins Büro des Versöhnungsbundes!
Im Dezember 2023 präsentiert der österreichische Versöhnungsbund unter dem Titel „Frieden? – Aber sicher!“ einen Adventskalender als Setzkasten für den Frieden, ein Mosaik von militärischen und gesellschaftlichen Baustellen und gewaltfreien Lösungsansätzen für die Zukunft.