Pressemeldung vom 12. Jänner 2015
In Anbetracht der terroristischen Gewalt, die in den letzten Tagen in Paris begangen wurde, möchten die Mitglieder des Mouvement International de la Réconciliation (Internationaler Versöhnungsbund – französischer Zweig) den Familien der Opfer dieser Gewalt ihr Mitgefühl ausdrücken.
Wir bestätigen, dass es für uns keine Gewalt im Namen Gottes gibt, dass Gott alle Menschen zur radikalen Verweigerung von Gewalt aufruft, dass keine Gewalt zu rechtfertigen ist und vor allem nicht jene, die im Namen Gottes begangen wird.
Wir möchten außerdem unsere Ablehnung gegenüber jeglichem Rassismus zum Ausdruck bringen, und unser Engagement, strikt gegen Antisemitismus und Islamophobie zu kämpfen, bekräftigen.
Wir bekennen uns noch einmal zum Recht auf Ausübung individueller und kollektiver Freiheiten bei gleichzeitigem Respekt gegenüber jenen der anderen; Freiheiten, die der Sockel sind, auf den wir bauen, um in unserem Land zusammenzuleben.
Wir bekennen uns ebenfalls noch einmal zu den zwei anderen Werten des französischen Leitspruchs, zu Gleichheit und Geschwisterlichkeit. Diese zwei Werte müssen gestärkt werden in unserem Land, das konfrontiert wird mit einer ökonomischen Situation, die zu einem gefährlichen Wachstum der sozialen Ungerechtigkeiten führt, die die Inklusivität unserer Gesellschaft bedroht, politischen Extremismus stärkt und manchmal den Weg zu religiösem Fanatismus öffnet.
Wir lehnen die Angst, sowie Hass- und Exklusionsidelogien ab, und entscheiden uns für Begegnung und dafür, den vertrauensvollen Dialog mit unseren Mitbürger_innen mit Immigrationshintergrund oder Gläubigen anderer Religionen täglich zu leben.
Schließlich wollen wir noch einmal klar sagen, dass der Kampf gegen die Fanatismen und Ideologien, die Gewalt anpreisen, für uns ein intellektueller und spiritueller Kampf ist, der in Frankreich und in der Welt nicht durch die Teilnahme an der Spirale der bewaffneten Gewalt geführt werden kann.
Deshalb ist es dringend notwendig, pazifistische Aktionen und gewaltfreie Initiativen gegenüber bewaffneten zu bevorzugen, um in verschiedenen Konflikten, die den Nahen Osten, den Maghreb und Afrika mit Blut beflecken, ausgehandelte politische Lösungen zu finden, sodass die Völker dieser Regionen in Frieden und Demokratie leben können.
Das Komitee des MIR
Original auf Französisch: HIER
Übersetzung: Elisabeth Mayer